Zusammenhang zwischen Taufe und Glaubensgemeinschaft

Die Taufe ist kein Ritual wie jedes andere. Wie jede Zeremonie dient sie zwar einem ganz konkreten Zweck. Doch dieser Zweck hat etwas ganz besonderes inne: den Übertritt des Täuflings in eine Gemeinschaft. Doch streng genommen sind es zweierlei Gesellschaften:

  • Die Gemeinschaft des Christentums, das heißt derjenigen, die als kirchliche Gemeinde an Gott und seinen Sohn Jesus Christus glauben. Dies wird als Antwort des Glaubens als Reaktion auf den Anruf des Evangeliums gedeutet.
  • Die Gnadengemeinschaft Gottes, das heißt in die sakramentale Gotteskindschaft, die Zusage Gottes auf ewiges Heil und Auferstehung. Dies wird als Einverleibung Christus verstanden.

Die Gemeinschaft als zentrales Element des Christentums

Die Gemeinschaft ist ein zentrales Element des christlichen Glaubens. Jeder einzelne wird Schritt um Schritt tiefer in den Glauben eingeführt:

  • durch die Vorbildwirkung der anderen Gemeindemitglieder
  • durch direkte Unterstützung der Eltern und Paten
  • durch Religionsunterricht
  • durch die Katechese der Gemeinde
  • durch den Kommunionkurs, den Firmkurs, usw.

All dies dient der selbst-stabilisierenden Glaubensausrichtung des Einzelnen und der Gesamtheit. Mit der Taufe beginnt der Einzelne jedoch erst ein Teil eben dieser Gesamtheit zu sein. Der Täufling bekundet damit (oder spätestens mit seiner Konfirmation) sein ehrliches Bemühen um eine christliche Ausrichtung seines Lebens.

Die Taufe als integraler Bestandteil der Glaubensgemeinschaft

So bedeutsam die Taufe selbst für den Einzelnen ist, so bedeutend wird sie auch für alle Mitglieder der Gemeinde angesehen, zu der der Täufling gehört. Neben der Familie sollen auch möglichst viele Gemeindemitglieder der Taufe eines Täuflings beiwohnen. Naturgemäß kommt den Eltern eine besondere Bedeutung zu. Bei einer Kindertaufe zündet zumeist der Vater die Taufkerze an der Osterkerze an.

Doch auch den Eltern wird Unterstützung zuteil — in Form des Paten. Ein Taufpate steht dem Täufling und/oder seinen Eltern als Helfer während der Zeremonie bei. Das äußert sich beispielsweise in der Bekennung zum Glauben gegenüber den Beteiligten. Auch er trägt eine spezielle Kerze, die Patenkerze bei sich. Im weitesten Sinne wird jedoch jedem einzelnen Mitglied der Kirchengemeinde eine Patenaufgabe zuteil. Die Verantwortung der Gemeinde, diese Rolle zu tragen, ist den Mitgliedern meist sehr bewusst. Speziell unterstrichen wird dies mit einem Gastgeschenk, beispielsweise in Form einer Tischkerze.